Normal zieht’s mich ja im Urlaub ja immer etwas weiter weg. Diesmal kommt alles anders.
Krakau ist angedacht und zu Teilen auch schon geplant, aber es fehlt die letzte Energie. Ich sehe mich einfach nicht acht Stunden im Auto, um von Braunschweig nach Krakau oder andersrum zu fahren. Nicht im März 2024. Nicht nach den Kilometern, die ich bisher abgerissen habe in 2024. Muss mal über ne Alternative nachdenken, wahrscheinlich doch den Flieger nehmen.
Aber natürlich ist trotzdem was los im Urlaub.
Mega-Marsch Mönchengladbach (23.03.2024)
Am 23.03. startet der Mega-Marsch in Mönchengladbach. 50 km Wandern am Stück. Eine Herausforderung, die – nachdem Rocky immer wieder davon erzählt hat und auch schon den einen oder anderen Mega-Marsch hinter sich hat – ich nun angehen will. Zusammen mit Rocky, Sven und Jan.
Und es wird eine Herausforderung! 50 km geht es um Mönchengladbach herum, feine und abwechslungsreiche Tour haben die Organisatoren da zusammengestellt. Das Wetter könnte bissel besser sein, aber es lässt sich aushalten. Voller Stolz können wir festhalten, dass wir zu viert starten, zu viert leiden, aber auch zu viert Spaß haben und vor allem zu viert die Herausforderung schaffen! Stolz!
Hier der komoot-Mitschnitt.
Am nächsten Tag habe ich zwar einen veritablen Muskelkater und laufe eher unrund zum Theater, aber was will ich machen, ich habe die Dreigroschenoper vor mir und die will ich nicht ausfallen lassen, die anderen Aufführungstermine passen nicht so richtig in meinen Kalender. Ich überstehe es, entscheide mich aber freiwillig für Stehplätze, weil stehen heut einfach besser ist.
Beim Durchstöbern der Bilder sind mir noch Bilder aufgefallen von unserem dritten Stopp bei Kilometer 28. Denn es zählen zu dem Marsch auch vier Verpflegungsstopps – bestens organisiert – so ca. alle zehn Kilometer. Da kann man sich dann bissel erfrischen, Verpflegung mitnehmen usw.
Oder Pfaue bestaunen, die sich kein bissel scheu zeigten, sondern es auf herunterfallende Krümel der Wanderer abgehen hatten. Und dabei kein Stück wählerisch waren: Brötchenkrumen wurden genauso gern genommen wir Erdnüsse oder Salzbrezeln.
Piqué Dame Deutsche Oper Berlin + Lutherstadt Wittenberg (27.+28.03.2024)
Am Mittwoch dann mit der Ma nach Berlin. In der Deutschen Oper steht Tschaikowskis Piqué Dame auf dem Programm und die hab ich noch nicht gesehen. Vorher noch lecker Essen im Restaurant Deutsche Oper. Danach eine schöne Oper, schöne Aufführung, ein gelungener Tag.
Dem schließt sich als weiterer Tag die Lutherstadt Wittenberg an. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob ich schon mal in Wittenberg war, ich glaube nicht bzw. es muss lange lange her sein. Und ich weiß auch nicht, wann die Ma das letzte Mal in Wittenberg war. Das Panometer Luther 1517 habe ich, haben wir definitiv noch nicht gesehen. Es lohnt sich definitiv, setzt Luther und Wittenberg in den damaligen Zeitkontext, erhellt die Hintergründe, die Zeitenwende. Bisher waren all die Panoramen, die ich von Yadegar Asisi gesehen habe, top.
Natürlich darf anschließend die Schlosskirche nicht fehlen, denn was ist ein Besuch der Lutherstadt ohne den Ort der 95 Thesen? Richtig: unvollständig. Anschließend noch die Cranach-Höfe und das Melanchthon-Haus. Melanchthon, ein Kirchenpolitiker und Theologe und vor allem Parteigänger Luthers. Und ganz klar Cranach-Höfe, denn es waren nicht nur die Cranachs, die hier werkelten, sondern eine ganze Werkstatt. Die in der Steigerung der Popularität Luthers einen immensen Stellenwert einnehmen, haben sie doch Portraits von Luther angefertigt und vor allem massenhaft verkauft. So gesehen ist Luther nicht nur, wenn auch vor allem, der Kirchenreformer, sondern auch ein Ergebnis guten und gezielten Marketings, immerhin ist ja auch der Buchdruck und die massenweise Verteilung von Schriften mit hineinzudenken. Ziemlich viel Geschichte wurde in dem kleinen Ort geschrieben, feiner Tagesausflug.
Anschließend fahre ich kurz nach Braunschweig, unsere II. supporten, die sich anschickt, den Aufstieg in die Oberliga zu schaffen und das wären Nachrichten aus dem Umfeld der Profis, die man sehr gut brauchen kann. Treffe mich mit Rocky, im Kennel sind dann weitere bekannte Nasen. Der Gründonnerstag wird erfolgreich und einigen Zuschauern merkt man die Freude über den anschließenden freien Tag sehr deutlich an. Ein denkwürdiger Abend:-)
Borgia – Theater Magdeburg (29.03.2024)
Den gibt es auch einen Tag später, nur ist es diesmal nicht der Fußball. Tanztheater in Magdeburg. Bei Tanztheater bin ich ja bissel vorsichtig, nicht dass es dann klassisches Ballett ist, mit dem ich nicht so ganz viel anfangen kann. Aber Borgia hat mit klassischem Ballett mal so gar nichts zu tun und ist einfach der Hammer. Standing Ovations.
Die Borgias – spanische Emporkömmlinge im machtverwöhnten italienischen Adel, skrupellose Strippenzieher im Kampf um weltliche und kirchliche Macht, zügellose Renaissancemenschen mit Hang zu Ehebruch und Giftmord: Kaum eine Familie verkörpert wie diese Machtgier und moralische Korruption im Rom des 15. Jahrhunderts – und kaum eine fasziniert derart bis heute. Denn die offen ausgelebte Skrupellosigkeit ist nur die Kehrseite von Biografien voller Lebenslust, politischem Selbstbewusstsein und Kunstsinn.
Im Zentrum des neuen Ballettabends von Jörg Mannes steht die schillernde Gestalt des Rodrigo Borgia, der als Papst Alexander VI. alles daransetzte, seinem Sohn Cesare eine gesicherte Herrschaft und seiner Tochter Lucrezia einflussreiche Ehemänner zu verschaffen. Eine seiner zahlreichen Mätressen war die 40 Jahre jüngere Giulia Farnese, die ihrerseits die Beziehung nutzte, um ihren Bruder in der Hierarchie des Kirchenstaates voranzubringen – er sollte einer von Alexanders Nachfolgern werden. Wer verführt hier wen? Wie weit geht man für Macht und Einfluss? Quelle
BTSV Eintracht Braunschweig – SV Elversberg 5:0 (30.03.2024)
Ostersamstag, bestes Wetter und der Traum an den Klassenerhalt soll weiter befeuert werden. So der Plan. Mit etwas Glück zieht man Elversberg noch ein Stück mit rein in den Abstiegskampf. Mit dem 2:1 in Paderborn haben die Jungs gut vorgelegt. Und es geht gut los, in der 7. min Eckball, Kopfball Krauße, 1:0. Ausgerechnet Krauße könnte man sagen, denn Krauße hatte mit einem haarsträubenden Fehler in Paderborn die Partie noch einmal ins Wanken gebracht. Aber ist ja nochmal gut gegangen und heute beschert er uns einen Traumstart.
Kurz vor der Halbzeit wieder nach einer Ecke das 2:0 durch Ermin Bicakcic. Ihn im Herbst zu holen war offensichtlich genau das Puzzlestück, was gefehlt hat. Er bringt den Glauben zurück, stabilisiert die Abwehr. Und natürlich ist der Trainerwechsel das andere Puzzlestück.
Und nun gehen wir mit 2:0 in die Pause und legen nach der Pause noch drei Tore nach. Höchster Saisonsieg, wir stehen über dem Strich. Wahnsinn. Es ist zwar noch ein langer Weg, aber die berechtigte Hoffnung auf den Klassenerhalt ist da. Und das war Anfang November am 12. Spieltag mit lediglich 5 Punkten jetzt nicht zwingend zu erwarten:-)
Märchental Bad Grund + BTSV II (01.04.2024)
Nachdem also am Gründonnerstag die SVG Göttingen besiegt wurde, geht es auf Reisen – nach Göttingen. Der Bovender SV empfängt unsere II. am Ostermontag. Rocky und ich haben uns dafür eine kleine Wandertour zusammengestellt, die wir im Vorfeld absolvieren. Und bis zum Feuersalamander ist auch i-wie alles gut. Die Tour durch das Märchental Bad Grund ist angenehm und abwechslungsreich, es nieselt ein bisschen, aber das stört nicht weiter.
So bei 10 km dann der Lurchi, die Freude ist groß, denn so oft sieht man den ja auch nicht. Wird natürlich abfotografiert wie wild und wer weiß, ob wir ihm zu sehr auf die Nerven gegangen sind und er einen Draht zum Wettergott hat, denn als wir weiter wandern, ändert sich das Wetter von Niesel zu enervierendem Dauerregen. Irgendwann ist alles nass und klamm und nervt nur noch. Umkehren ist ja auch keine Option, wir wollen ja auch i-wann zum Auto zurück.
Natürlich, bald ist es denn doch überstanden, hier der komoot-Mitschnitt. Weiter mit dem Auto nach Bovenden. Natürlich trocknen die Klamotten nicht durch, immerhin hatten wir eher zufällig Wechselshirts eingepackt. Die Hose bleibt feucht, naja.
Das Spiel ist dann auf dem Nebenplatz mit Kunstrasen, natürlich nicht im Stadion, also auch keine Möglichkeit, sich während des Spieles i-wie unterzustellen. Denn es regnet weiter wie wild. Zeitweise sehe ich ohne Brille besser als mit. Irgendwann ist es auch egal, insbesondere als sich die II. anschickt, auch dieses Spiel zu gewinnen und den Aufstiegstraum noch ein wenig konkreter werden lässt.