Tagung in Konstanz. Der Pilatus mit seiner Pilatusbahn hat letztes Jahr im Schweiz-Urlaub irgendwie noch gefehlt, also geht’s nach der Tagung noch ein bissel weiter in den Süden zum Pilatus.
Am Fuße der Brunni-Alpgschwänd Seilbahn stelle ich das Auto ab, ein wenig geht’s hoch bis zur Alm. Ich ziehe eine spätere Einkehr in Betracht, zunächst aber wartet der Pilatus auf mich. Auf geht’s, 1.100 Höhenmeter am Stück liegen vor mir. Es wird wie erwartet. Zunächst noch durch Wald, später ist die Baumgrenze erreicht, ab da entlang von Almen oder Geröll. Immer bergauf, mal mehr steil, mal weniger.
Abwechslungsreich ist der Weg über die Nordwand, es gibt immer wieder was zu schauen, aber das Ziel muss erkämpft werden, alpines Gelände und vier km nur bergan fordern.
Die Belohnung allerdings ist reichhaltig. Nicht nur das Gefühl, es geschafft zu haben ist immer wieder Adrenalin pur. Auch der Blick ist sensationell. Wolken schieben sich durch die Gegend und spielen mit den Perspektiven, mit den Panoramen. Der Weg auf der Südseite der Bergflanke lädt ein zum sofortigen Abstieg, so schön wirft er sich in Positur. Aber da ist ja noch die Pilatusbahn.
Es ist mit 48 Prozent die steilste Zahnradbahn der Welt und wie sie sich da an den Berghang schmiegt, ist schon sehr pittoresk. Es ist ja einer der Gründe, warum ich hier hoch bin, ich will die Bahn fotografieren. Hochfahren wäre definitiv einfacher gewesen, mit dem anstrengenden Aufstieg indes bin ich sehr sehr glücklich. Hier der komoot-Mitschnitt.
Ich suche mir paar Positionen, und lichte die Bahn ab. 1889 wurde die Bahn eröffnet und war von Anbeginn eine Erfolgsgeschichte. Auf 4,6 km überwindet sie 1635 Höhenmeter, mit einer maximalen Steigung von 48 % ist sie die steilste Zahnradbahn der Welt. Eigens für diese Bahn wird eine Zahnstange mit seitlichem Eingriff entwickelt. Die Fahrgeschwindigkeit beträgt rauf 9 bis 12 km/h (30 min Fahrzeit) und runter maximal 9 km/h (40 min Fahrzeit).
Später ziehe ich weiter zum Tomlishorn und zum Klimsenhorn, ehe es mich wieder ins Tal zieht. Lose bin ich mit Kirsten verabredet, aber dazu bin ich viel zu spät dran, wir müssen es vertagen. So fahre ich Richtung Braunschweig schon mal ein Stück, die Nacht werde ich definitiv nicht durchfahren, aber Braunschweig ein wenig näher zu kommen, um am Sonntag nicht mehr zu viel Strecke zu haben, ist mein Ziel.
Ich finde ein Gasthaus in Emmendingen. Am nächsten Morgen liegt die Burgruine Emmendingen ganz in der Nähe, eine Ruine vom Allerfeinsten, noch nie vorher gehört, schwer begeistert. Wahrscheinlich ursprünglich erbaut im 11. Jahrhundert, hier ist ein Abriss der Geschichte.
Danach wird durchgefahren, irgendwann erreiche ich Braunschweig und auch wenn das ein sehr kurzes Wochenende war hat es gereicht für einen für mich neuen faszinierenden Teil der Schweiz. So will ich das.