Kurhaus Meves, Gaststätte Kutscherstube und die Hüttenindustrie in Mägdesprung.
Anfang des 18. Jahrhunderts wird die Gaststätte unter dem Namen Kutscherstube erbaut und bewirtschaftet, 1907 kauft der Hotelier Hermann Meves das Anwesen, später erfolgt ein dreigeschossiger Anbau in Fachwerkbauweise, der als Hotel genutzt wird.
In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts fungiert das Hotel als Kurhaus, ab den 1970er Jahren als Erholungsheim der Hochschule Otto von Guericke Magdeburg genutzt.
Mit der Wende schlagen die letzten Stunden des Hotels/Kurhauses, seit 1990 Leerstand. In einem Zimmer hängt sogar noch ein Kalender von 1990.
Am 2. Juli 2018 brennt der denkmalgeschützte Gasthof Kutscherstube ab, das Übergreifen des Feuers kann allerdings verhindert werden.
Seit dem 17. Jhdt. ist die Hüttenindustrie in Mägdesprung beheimatet. Zunächst startet ein Eisenwerk am Ort – mit mäßigem Erfolg. Die Silbergewinnung schließt sind an – ebenfalls nicht lange. Als nächstes kommen eine Papiermühle, später eine Ölmühle. Im 18. Jhdt. kehrt die Eisenverhüttung zurück – dieses Mal mit größerem und länger anhaltendem Erfolg. Das Verwaltungsgebäude mit dem markanten Dachreiter und der Uhr wird 1781 gebaut.
Mitte des 19. Jhdts. wird eine Maschinenfabrik gebaut, das heutige Museum Carlswerk. Nachdem die Unterharzer Eisenerzgruben erschöpft sind, wird 1876 der Hochofen stillgelegt. Roh- und Alteisen muss nun geliefert werden, was ab 1887 die Selketalbahn übernimmt.
Mägdesprung wird zu einer guten Adresse für Kunstguss. Mehr als 200 Einwohner zählt der Ort in Spitzenzeiten. Ab 1972 dann VEB Gas- und Heizgerätewerk Mägdesprung. Mägdesprung steigt für den Herdbau und Gaskocherbau zum Alleinhersteller in der DDR auf.
Nach der Wende kommt das Aus für die Hüttenwerke, das Werk wird abgewickelt.
Die Einwohnerzahl sinkt bis auf 54, Mägdeburg wird nach Harzgerode eingemeindet.